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Mobile Home-Park am Sportplatz:

Erste Flüchtlinge eingezogen


Neun Familien mit ihren kleinen Kindern sowie junge Männer haben am Montagnachmittag die ersten der 30 „Mobile Homes“ auf dem Gelände neben dem Sportplatz bezogen. Besonders den Müttern mit kleinen Kindern war die Erschöpfung anzusehen, als sie aus dem Bus stiegen. Die jüngsten Kinder sind erst wenige Monate alt. Die meisten der 53 Flüchtlinge stammen aus Syrien, die anderen aus Afghanistan, dem Irak, Iran, Eritrea und Somalia. Einige waren erst kurz zuvor in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen eingetroffen, bevor es am Montagvormittag zum Kreishaus nach Hofheim ging, wo die ersten Formalitäten erledigt wurden.

Die Asylbewerber aus der Direktzuweisung des Main-Taunus-Kreises kamen per Bus in der Obstbaugemeinde an und wohnen nun in der Hofheimer Straße 56a. Die beiden Hilfspolizisten der Gemeinde sorgten dafür, dass bei der Ankunft alle sicher auf das Gelände kamen, Mitarbeiter der Gemeinde und des Main-Taunus-Kreises nahmen die Flüchtlinge in Empfang. Der Erste Beigeordnete Franz Jirasek begrüßte für die Gemeinde die Neuankömmlinge im großen Gemeinschaftsraum. Auch Bürgermeister Christian Seitz kam direkt aus dem Kreistag auf die Anlage. Am Freitag hatten Krifteler Gemeindevertreter und Mitglieder des Arbeitskreises Flüchtlinge bereits Gelegenheit gehabt, sich vor Ort über den Baufortschritt zu informieren.

Begrüßung der Flüchtlinge durch den Ersten Beigeordneten Jirasek

„Es herrschte eine sehr angenehme Atmosphäre“, so Franz Jirasek über die Begrüßung der Flüchtlinge am Montagnachmittag. „Besonders bei den Familien hat man eine große Dankbarkeit gespürt.“ Für sie seien die Mobile Homes ideal, so Jirasek, hier können sie für sich sein. Das könnte ein Grund sein, warum am Tag darauf gleich zwei weitere Familien aus Hattersheim in die Krifteler Häuschen einzogen. „Von einigen Kindern wurde ich direkt angesprochen, wann sie in die Schule gehen dürfen“, so der Erste Beigeordnete. Auch das Wort „Danke“ war wiederholt zu hören. Diese freundliche Stimmung habe die vielen anwesenden Helfer von Gemeinde und Arbeitskreis für alle Mühen der vergangenen Wochen entschädigt.

Info-Flyer auf Arabisch

Die Einweisung habe man im Interesse der erschöpften Flüchtlinge kurz halten können, so Jirasek. Mohamed Raouia vom Ausländerbeirat übersetzte auf Arabisch, Tarek Mehrid, Flüchtling in Hochheim, gab die Sätze des Ersten Beigeordneten in Farsi wieder. Jirasek bat, pfleglich mit den Häusern umzugehen. Auch sollte nur draußen geraucht werden. Auf Anfrage teilte er mit, dass ein Internet-Hotspot in Planung sei. Als Ansprechpartner vor Ort wurde Hausmeister Josef Kern vorgestellt. Bereits im Vorfeld hat die Verteilung der Neuankömmlinge auf die Wohneinheiten stattgefunden, so dass die vom Main-Taunus-Kreis engagierte Unternehmerin Zeynep Gürcan lediglich die Listen mit den Namen der zugewiesenen Flüchtlinge abglich. Dann wurden die Familien mit Kindern und die Einzelreisenden nach und nach in die Häuser gebracht, wo ihnen die wichtigsten Dinge erklärt wurden.

Äpfel und Kuscheltiere

Als Willkommensgruß stand auf jedem Tisch in den Häuschen eine Schale mit Obst und Kuscheltiere für die Kleinen. Jedes Mobile Home wurde zudem mit einem Handzettel mit Informationen über Einkaufsmöglichkeiten, die Sprechstunden des Arbeitskreises Flüchtlinge, Deutschkurse und wichtige Webseiten ausgestattet. „Den Flyer haben Ehrenamtliche in den verschiedenen Sprachen übersetzt“, sagt Tanja Seitz vom Arbeitskreis. Sie hängte gut sichtbar auch noch ein Infoblatt über die Öffnungszeiten der Kleiderkammer „Come in“ in der Goethestraße 5 an die Türen.

Zurzeit leben sich die Neuankömmlinge ein: Hier und da fehlen Kleinigkeiten, aber die Stimmung ist gut. „Der neue Hausmeister ist nicht zu bremsen und rund um die Uhr beschäftigt“, freut sich die Rathausspitze. Gerade werden noch vier Lichtmasten aufgestellt, um den Mittelgang auf dem Gelände am Abend besser auszuleuchten, an jedes Häuschen kommt ein Namensschild. Mitarbeiter der Gemeinde und des Arbeitskreises sind als Ansprechpartner immer wieder vor Ort, um den Flüchtlingen in der neuen, fremden Umgebung zur Seite zu stehen. „Kriftel ist etwas ganz Besonderes, das Engagement der Menschen groß und herzlich“, so Jirasek und Bürgermeister Christian Seitz stolz. Da komme direkt etwas zurück.

Am 29. Februar rechnet die Gemeinde mit weiteren Flüchtlingen. Gut 120 Menschen finden in den 30 Mobile Homes an der Hofheimer Straße Platz. 172 Asylbewerber, so die letzte aktuelle Zahl, muss Kriftel bis Ende März aufgenommen haben. In der bestehenden Asylbewerberunterkunft hinter dem Friedhof sind bereits 50 Asylbewerber untergebracht.