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Team Willkommen

Das Willkommensteam ist der erste Kontakt für Menschen, die in Kriftel ankommen. Die Neuen werden willkommen geheißen und die Helfer schauen, ob jemand Hilfe benötigt.

Das Team hat eine eigene WhatsApp-Rufnummer für Flüchtlinge eingerichtet. Über diese Nummer können sie Hilfe, z.B. beim Ausfüllen von Formularen, beim Team anfordern.  Entweder kommt dann ein Helfer vorbei oder die Information wird an das entsprechenden Team weitergegeben.

Kontakt: willkommensteam[at]ak-fluechtlinge-kriftel.de
Koordinatorin: Barbara Besant

Über das Team Willkommen

Sprechstunde

des Willkommensteams

„Unsere Tätigkeit ist eigentlich ganz banal: Wir sind Mädchen für alles, wie ein großer Briefkasten“, erzählt Barbara Besant, Sprecherin des Teams Willkommen. Denn dieses Team, dem mittlerweile 21 ehrenamtliche Helfer angehören, ist erste Anlaufstelle für Flüchtlinge, die in Kriftel ankommen. „Wir heißen die Menschen willkommen, schauen, ob jemand akut Hilfe benötigt, und geben diese Information an die entsprechenden Teams weiter.“ Denn jedes Team hat sich auf einen Bereich, wie Gesundheit, Sprache, Recht oder Freizeitgestaltung, spezialisiert.

Dreimal in der Woche bieten drei bis vier Helfer zwei Stunden lang Sprechstunden an – zurzeit noch auf der neuen Mobile Home-Anlage am Sportplatz, ab der kommenden Woche im Rathaus. In Zukunft werden sie nur noch zwei pro Sprechstunde sein. „Schließlich müssen wir noch lange Zeit durch- und mit unseren Kräften haushalten“, sagt sie.

Hilfe zur Selbsthilfe
Die Tätigkeit sei wirklich spannend. Jegliche Probleme werden an die zumeist weiblichen Helfer herangetragen: Geht es um gesundheitliche Probleme, wie zum Beispiel akute Zahnschmerzen, gelingt es ihnen, schon am nächsten Tag einen Termin zu organisieren. „Frieren die Bewohner in der Nacht, haben wir sie schon an die Kleiderkammer in der Goethestraße verwiesen, in der man auch warme Decken erhalten kann“, so Besant. Es sei ihnen dabei wichtig, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und den Flüchtlingen nicht alles abzunehmen.

„Wir können an andere Teams verweisen, die zum Beispiel bei Behördengängen unterstützen oder bei der Eröffnung eines Bankkontos, sobald die Meldebescheinigung da ist. Wir helfen, die Post von Behörden zu erklären und in Zukunft auch, wenn Gespräche mit Lehrern anstehen oder Mitteilungen an die Eltern in Hausaufgabenheften stehen.“ Oft sind sie auch einfach nur Gesprächspartner und Zuhörer. Sie fasst es treffend in einem Satz zusammen: „Wir erklären den Flüchtlingen, wie Deutschland funktioniert!“

Bevor es die Mobile Homes am Sportplatz gab, begrüßten die Willkommen-Teams neue Asylsuchende in der Gemeinschaftsunterkunft an der Raiffeisenstraße und boten ihre Hilfe an. Jetzt sind mit zusätzlich 101 Flüchtlingen (aktuelle Zahl von Montag, 17. März) in den Mobile Homes am Sportplatz die Zahl der Hilfesuchenden Menschen in Kriftel so groß, dass Sprechstunden eingerichtet wurden.

Full-Time-Job
Barbara Besant selbst kam im letzten Herbst zum Arbeitskreis Flüchtlinge, als sie in der Presse las, dass noch Helfer für die Willkommens-Teams benötigt werden. Mittlerweile hat sich die ehrenamtliche Tätigkeit der Kriftelerin, die in der Kämmerei der Stadt Frankfurt arbeitet, fast schon zu einem Full-Time-Job entwickelt. „Man glaubt nicht, wie viel Bürokratie hinter der konkreten Hilfe steht.“

Sie hat viele Materialien wie Schautafeln, die die Helfer bei ihrer Tätigkeit brauchen, im Internet finden können und damit eine Mappe zusammengestellt, die bei jedem Gespräch auf dem Tisch liegt: Darin sind Bilder von Alltagsgegenständen, Körperteilen oder Lebensmitteln, auf die man im Gespräch, das meist nur mit Händen und Füßen funktioniert, zeigen kann. „Wir haben einen Infoflyer erstellt, der in jede Wohnung gelegt wurde, in der wichtige Informationen auch in arabischer Sprache zusammengestellt wurden.“

In einem Stadtplan hat sie wichtige Anlaufpunkte, wie Lebensmittelläden, das Rathaus, den Bahnhof oder das Kreishaus markiert. Während der Sprechstunden werden die Helfer des Teams Willkommen zurzeit meist von einem fließend englisch sprechenden Flüchtling unterstützt, der alle Anliegen geduldig übersetzt. Auch eine „Übersetzungs-App“ hilft manchmal. Demnächst wird ein Krifteler, der persisch und afghanisch spricht und sich beim AK gemeldet hat, die Ehrenamtler vor Ort unterstützen.

Hemmschwellen sind überwunden
Nach einer ersten Hemmschwelle, die die Flüchtlinge überwinden mussten, weil sie dachten, die Helferinnen seien eine weitere, registrierende Behörde, sind sie inzwischen aufgetaut und nutzen die Sprechstunden intensiv, hat Barbara Besant festgestellt. „Sie haben gemerkt, wie schnell wir helfen können und haben Erfolgserlebnisse.“ Sie versteht, dass es nicht einfach für die Asylsuchenden ist, als Bittsteller aufzutreten.

„Insgesamt bekommen die Helfer ganz viel zurück“, sagt die Sprecherin des Teams Willkommen. „Sie sind dankbar und ganz viele haben uns gesagt: ‚Hier in Kriftel wurden wir das erste Mal gefragt, wie es uns geht.‘“ Für die Helfer des Teams Willkommen ist selbstverständlich, mit dieser Frage ein Gespräch anzufangen.

Quelle: Internetseiten der Gemeinde Kriftel (10.03.2016)