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Kreis teilt Kriftel bis zu 120 Personen zu

Gemeinde muss für Unterbringung sorgen


Nach Hochheim muss nun auch Kriftel selbst Flüchtlinge unterbringen. Voraussichtlich wird der Kreis der Gemeinde ab dem 25. Januar 120 Flüchtlinge zuweisen. Das teilte Kreisbeigeordneter Johannes Baron am Dienstag mit. Der Grund: „Wegen gestiegener Flüchtlingszahlen sind die Kapazitäten des Kreises ausgeschöpft“, so Baron. Kriftel habe unter den Kommunen derzeit den größten Aufnahmerückstand und sei mit 141 Personen im Rückstand.

Der Gemeinde Kriftel hat Baron die Entscheidung per Bescheid mitgeteilt. Baron verweist auf das Landesaufnahmegesetz, nachdem sowohl Landkreise als auch Kommunen verpflichtet seien, Flüchtlinge unterzubringen. Der Kreisausschuss habe beschlossen, Flüchtlinge direkt zuzuweisen, wenn die Plätze in den eigenen Gemeinschaftsunterkünften nicht ausreichten.

Auch wenn die Rathausspitze in Kriftel, Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek, vor den Weihnachtsfeiertagen telefonisch auf eine baldige Zuweisung von Flüchtlingen vorbereitet wurde, setzt sie der nun erfolgte Bescheid enorm unter Druck: Hatte doch der Kreis eine große Unterkunft an der Raiffeisenstraße geplant, die Nutzungsvereinbarung mit der Gemeinde für das Grundstück war bereits Anfang November unterzeichnet worden. „Schon im Sommer haben wir dem Kreis dieses Grundstück vorgeschlagen“, betont der Bürgermeister. Aufträge zum Bau hat indes der Kreis noch nicht vergeben. Seitz: „Wir sind in stetigem Kontakt mit dem Kreis.“ Zuletzt habe der Kreis bei der Asylkonferenz Ende November noch ganz andere Zahlen vorgelegt. „Die Unterkunft war für 220 Personen gedacht. Damit hatten wir uns auf der sicheren Seite gesehen“, ergänzt Franz Jirasek.

„Handlungsdruck riesig“

Jirasek: „Der Handlungsdruck ist jetzt riesig. Die Frist ist so kurz, dass sie kaum reicht, um all das zeitnah zu organisieren, das auf der ‚Ausstattungsliste‘ des Kreises steht: Dazu gehören nicht nur Bodenbeläge, Feldbetten, Waschmaschinen, Trockner, Möbel sowie Küchen- und Sanitärcontainer.“

Das Hauptproblem war bisher, eine Immobilie zu finden, in der sich 120 Menschen unterbringen lassen. Dies ist bis dato nicht gelungen. „Die Schwarzbachhallen sind für uns aber keine Option“, sagt Seitz, auch wenn in der Presse anderes berichtet wurde. Da sei die Gemeinde bei den Vereinen im Wort. Auch die Weingartenhalle scheidet als Unterbringungsort aus. Jirasek: „Überlegt und gefragt haben wir in alle Richtungen.“ Nach weiteren Gesprächen im Kreishaus wurde am Dienstag noch über mögliche Lösungen beraten.

Doch für den Praktiker-Baumarkt interessiert sich auch das Land als Ergänzung für das Erstaufnahmelager Gießen. „Eine große Containeranlage, etwa im Freizeitpark, bekommen wir so schnell nicht umgesetzt. Und die Häuser der Kirchengemeinden sind auch zu klein, um so viele Menschen zu beherbergen“, resümiert der Bürgermeister.

Mobile Hallen oder Wohnwagen

So läuft es inzwischen wohl darauf hinaus, dass die Flüchtlinge in Kriftel in großen massiven mobilen Hallen, wie man sie von Messen kennt, untergebracht werden. Auch Wohnwagen sind noch im Gespräch. Aber auch diese Lösungen brauchten zeitlichen Vorlauf. Ein Grundstück ist nach vielen Gesprächen mittlerweile im Blick. Abschließende Gespräche und Prüfungen müssen noch erfolgen. „Schließlich muss dort eine Versorgung mit Strom und Wasser sowie ein Kanalanschluss vorhanden sein“, so Jirasek.

Die „Notunterkunft“ werde für mindestens ein halbes Jahr gebraucht, so die Rathausspitze, genau so lange, bis die vom Kreis geplante Unterkunft in der Raiffeisenstraße verwirklicht ist.


Quelle: Internetseiten der Gemeinde Kriftel