Newsletter 02/2017



Liebe Aktive im Arbeitskreis Flüchtlinge,

mit diesem Newsletter erhalten Sie neue Informationen über die Flüchtlinge in Kriftel und die Aktivitäten des Arbeitskreises.


Neues aus den Teams und von den Flüchtlingen

Die Flüchtlingsunterkünfte in Kriftel sind sehr beliebt und daher auch immer voll belegt. Sobald jemand auszieht, wird das Mobilheim wieder neu bezogen. Im letzten halben Jahr sind zwei Familien und ein Paar aus den beiden Unterkünften in private Wohnungen umgezogen, einige afrikanische Männer sind neu eingezogen. Weitere Familien und Einzelpersonen dürften noch ausziehen, aber die Wohnungssuche gestaltet sich weiterhin sehr schwierig. Hilfe zum Thema Wohnen findet man auf folgender Internetseite:
www.bamf.de/DE/Willkommen/Wohnen/SucheUmzug/sucheumzug-node.html

Auch Nachwuchs hat es gegeben, vier Jungen und zwei Mädchen wurden in Kriftel geboren. Die Mütter wurden während der Schwangerschaft von einer Helferin des Arbeitskreises betreut.

Alle Kindergartenkinder besuchen eine der örtlichen Kitas und alle Schulkinder können dreimal die Woche nachmittags in die Lernstube gehen, um Hausaufgaben zu machen und Lesen zu üben. Im Sommer hat außerdem ein Schwimmkurs für Kinder stattgefunden.

Das Willkommensteam ist für die Flüchtlinge über WhatsApp erreichbar. Ein kurzer Hilferuf seitens der Flüchtlinge, wenn z.B. ein Formular auszufüllen ist, und ein Mitglied des Willkommensteams kommt vorbei. Bislang wird das Angebot wenig von den Flüchtlingen angenommen, da es eine Hemmschwelle zum Telefonieren gibt und die Helfer lieber direkt angesprochen werden. Hier hilft nur konsequentes Handeln, da sonst die Helfer vor Ort zu sehr belastet werden.

Artur Wiebe hat den Arbeitskreis aus beruflichen Gründen verlassen. Das Organisationsteam hat nun ein Mitglied weniger und das Team Fahrten, das er koordiniert hat, wurde geschlossen. Aber natürlich gibt es immer noch Helfer, die Flüchtlinge bei Bedarf fahren. Artur Wiebe hat sich auch um die Verbindung zu den Trägern des Arbeitskreises gekümmert. Gemeinsam mit dem Lenkungsausschuss etablierte er ein Leitbild für den Arbeitskreis Flüchtlinge, das eine Balance zwischen Betreuung und Hilfe zur Selbstständigkeit herstellt. Der Arbeitskreis sagt DANKE zu einem einsatzbereiten, ausgleichenden und engagierten Mann, der in besonderer Weise am Aufbau des Arbeitskreises beteiligt war.

Beim Team Arbeit ist es nach den Entscheidungen über Bleiberecht (Duldung oder Abschiebung) ruhiger geworden. Für die anerkannten Flüchtlinge hat das Jobcenter die Initiative übernommen. Zudem verfügen die meisten Flüchtlinge über Smartphones und sind gut vernetzt. Die selbstständige und initiative Jobsuche steigert die Erfolgschancen erheblich, sind doch der persönliche Eindruck und der gezeigte Arbeitswille ausschlaggebend. Flüchtlinge brauchen aber grundsätzliche Beratung bei der Arbeitsuche und Hilfe, wenn es um die Erstellung von Lebensläufen oder Formulierungen in den Bewerbungsschreiben geht.
Es wurden insgesamt zehn Bewerbungen geschrieben, wenn sie auch leider erfolglos geblieben sind. In einem Fall hat die Ausländerbehörde so lange für die Genehmigung gebraucht, dass die Stelle anderweitig besetzt wurde. In einem anderen Fall hat der Flüchtling die Stelle abgelehnt, weil einer Arbeitszeit von vier Stunden eine Fahrtzeit von drei Stunden gegenüberstanden. Drei Flüchtlinge wurden zu einer Jobbörse in Frankfurt begleitet. Sie haben Kontakte geknüpft und auch ein Vorstellungsgespräch gehabt, aber letztendlich ist kein Arbeitsverhältnis daraus entstanden. Für einen nierenkranken afghanischen Flüchtling in Abschiebung wurde eine Anstellung gesucht, der Flüchtling ist aber dann freiwillig ausgereist.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Suche von Ausbildungsmöglichkeiten für jugendliche Flüchtlinge. Bisher waren fehlende Intergrationskurse ein Handikap.

Vermehrt werden auch vom Team Sprache Bewerbungen geschrieben und Flüchtlinge auf Bewerbungsgespräche vorbereitet. Diesen Sommer hat ein junger Mann aus Syrien eine Ausbildungsstelle als Friseur gefunden und ein ebenfalls junger Mann aus dem Irak konnte seine Ausbildung in einer Apotheke beginnen. Eine junge Frau aus Syrien wird in einem Drogeriemarkt ausgebildet. Ein junger Afghane nimmt seit Oktober an einer Einstiegsqualifzierung bei einem großen Karosseriebauer in Frankfurt teil. Das Sprachteam möchte jetzt verstärkt in diese Richtung arbeiten. Geplant sind auch Kurse zu Einstellungstests und Vorstellungsgesprächen.
Da fast alle Flüchtlinge an den Deutschkursen der vhs teilnehmen, wurde der ehrenamtliche Deutschunterricht stark reduziert. In der Unterkunft Hofheimer Straße gibt es noch eine kleine Gruppe von Frauen, die an drei Vormittagen unterrichtet wird. Dazu kommt ein Nachhilfekurs nach Bedarf in der Richard-Wagner Straße

Das Team Gesundheit wird – bis auf die Schwangerenbetreuung - kaum noch angefragt. Das liegt sicher daran, dass weniger neue Flüchtlinge ankommen und die schon länger ansässigen Flüchtlinge zunehmend selbstständiger werden und den "Neuen" helfen. Nichtsdestotrotz steht das Team weiter für Anfragen zur Verfügung.
 


Informationen für Helfer

ComBox am Kreishaus - hier können Flüchtlinge Deutsch am Computer selber lernen. Es ist immer ein Helfer vor Ort, der unterstützt. Geöffnet ist die ComBox Mo-Do von 15-19 Uhr und Mo, Mi, Fr von 10-12 Uhr.

Im Leitfaden für Ehrenamtliche wurde der Abschnitt 3.5.2 (Ausländerbehörde) aktualisiert und überarbeitet:
www.ak-fluechtlinge-kriftel.de/nachrichten/leitfaden-fuer-ehrenamtliche


Im folgenden gibt es Hinweise auf gute und praktische Internetseiten:

www.handbookgermany.de - wer neu nach Deutschland kommt, braucht Informationen. Im Netz sind in den letzten Monaten eine Fülle von Informations- und Hilfsangeboten für Geflüchtete entstanden, die bei den Adressaten oft nicht ankommen.
handbookgermany.de soll ein zentrales Informationsportal für und mit geflüchteten Menschen sein. In einer mehrsprachigen Redaktion mit Journalist*innen im Exil werden bestehende Informationsangebote gebündelt, der Mediennutzung der Zielgruppe angepasst und weiterentwickelt. „Vertrauenswürdigkeit ist ein wichtiges Element, denn viele Geflüchtete verlassen sich lieber auf die eigene Community. Wir bringen neben Informationen auch persönliche Erfahrungen ein“, weiß der syrische Netzaktivist Monis Bukhari, der handbookgermany.de inhaltlich mitentwickelt.

Die Seite der Flüchtlingshilfe im Main-Taunus-Kreis wurde neu gestaltet:
www.fluechtlinge-mtk.de. Ein Blick lohnt sich.

Auch auf der folgenden Seite des Main-Taunus-Kreises gibt es gute Informationen für Ehrenamtliche: https://www.mtk.org/Engagement-und-Hilfe-1134.htm



Informationen aus dem Kreishaus

Nadja Gneupel ist die Koordinatorin der Ehrenamtlichen im Main-Taunus  Kreis. Fragen rund um die Unterkünfte können an sie gerichtet werden. Ihre Mailadresse: nadia.gneupel@mtk.org.


Kurzzusammenfassung eines Artikels aus dem Höchster Kreisblatt vom September 2017:

Zwei Jahre nach dem Höhepunkt des Flüchtlingsstroms zieht Kreisbeigeordneter Johannes Baron eine Zwischenbilanz.

Die Zahl der Flüchtlinge im Main-Taunus-Kreis nimmt nur noch in geringem Umfang zu. 4200 Flüchtlinge leben derzeit im Kreisgebiet. Kamen im Januar 2016 noch rund 100 wöchentlich, so sind es derzeit höchstens noch 5. 68 Prozent der Flüchtlinge sind Männer, 25 Prozent Kinder und Jugendliche, 7 Prozent älter als 55 Jahre. 26 Prozent stammen aus Afghanistan, 24 Prozent aus Syrien, 11 Prozent aus Eritrea, 10 Prozent aus Pakistan. 66 Flüchtlinge sind in diesem Jahr im Rahmen der Familienzusammenführung gekommen.

Von diesen 4200 Flüchtlingen haben bereits knapp 1600 eine Wohnung gefunden. Von den 2400 Flüchtlingen, die noch in Gemeinschaftsunterkünften leben, haben inzwischen rund 850 eine Anerkennung als Asylant, müssten diese Unterkünfte also verlassen, finden aber keine Wohnung, 1535 Verfahren laufen noch. 300 abgelehnte und ausreisepflichtige Asylbewerber gibt es im Kreis. Im ersten Halbjahr 2017 reisten 20 freiwillig aus – vor allem nach Afghanistan – und 10 wurden abgeschoben, vor allem nach Nordafrika. Angesichts so geringer Rückreisequoten ist von einem Anstieg der Gesamtzahl auszugehen; der Kreis rechnet auch mit verstärktem Familiennachzug.
20 Prozent der Flüchtlinge bekommen keinerlei Sozialleistungen mehr vom Kreis, 1235 Flüchtlinge bekommen Leistungen nach Hartz-IV. 1855 nicht anerkannte Flüchtlinge bekommen Geld nach dem Asylbewerberleistungsgesetz – der Regelsatz beträgt monatlich 350 Euro. Nach dem Wechsel in Hartz-IV sind es 405 Euro.

64 Prozent der Flüchtlinge haben keine Berufsausbildung, 34 Prozent haben nie die Schule besucht. Von den Flüchtlingen, die eine Anerkennung haben oder höchstwahrscheinlich eine bekommen werden, haben es 20 Prozent abgelehnt, freiwillig an einem Deutschkurs teilzunehmen. Von den anderen 80 Prozent sind knapp die Hälfte Analphabeten. Der Kreis hat für die Sprachkurse im vergangenen Jahr 1,7 Millionen Euro ausgegeben.

55 Gemeinschaftsunterkünfte betreibt der Kreis zurzeit, in Pensionen sind nur noch acht Flüchtlinge untergebracht. Für jeweils 150 Flüchtlinge möchte der Kreis einen Sozialarbeiter einsetzen können – im Juli ist es erstmals gelungen, diese Quote zu erreichen.


Kleiderkammer „Come In“

Die Kleiderkammer in der Goethestr. 5 hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt.
Öffnungszeit: Dienstag von 16:00 - 18:00 Uhr.

Benötigt werden aktuell Wintersachen und Küchenutensilien. Bitte keine Möbel mehr anbieten, da die Scheune anderweitig genutzt wird.

E-Mail: sachspenden@ak-fluechtlinge-kriftel.de

Die Fahrradwerkstatt des Familienzentrums in der Goethestraße 5 (Scheune) hat ebenfalls dienstags von 16 bis 18 Uhr geöffnet.



Café der Kulturen

Das Café der Kulturen findet regelmäßig am letzten Samstag im Monat von 15:00 bis 17:00 Uhr im Freizeithaus statt (Flachbau zwischen Linden- und Weingartenschule, Staufenstraße 14).

Der nächste Termin ist der 25. November.

Es ist eine gute Gelegenheit, Kontakte zu Flüchtlingen und zu Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Flüchtlinge zu knüpfen oder zu vertiefen. Bei einer Tasse Kaffee, beim gemeinsamen Spielen, am Tischkicker oder an der Tischtennisplatte bieten sich viele Möglichkeiten der Begegnung. Kinder sind herzlich willkommen.



KIDS Come In!

KIDS Come In! ist ein Angebot des Familienzentrums. Es ist ein Treff für deutsche Kinder und Kinder mit Migrationshintergrund zwischen 6-12 Jahren. Wir treffen uns zum Spielen, Basteln, für Workshops, Ausflüge und zum Spaß haben.

Wo: „Come In“ in der Goethestr. 5
Wann: jeden zweiten Dienstag von 16.00 - 17.30 Uhr
Die nächsten Termine: 28.11. und 12.12.2018

Der internationale Sing- und Spielkreis findet dienstags von 9-11 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus statt.



Interessantes von der Homepage

Vergessen Sie nicht, immer mal wieder reinzuschauen (www.ak-fluechtlinge-kriftel.de). Es gibt interessante Artikel der Gemeinde, Neuerungen aus den Teams und Bilder zu Veranstaltungen.

Auf der Seite Sachspenden wird veröffentlicht, was von den Flüchtlingen aktuell benötigt wird.


Danke an Spender

Wir danken allen Spendern im Namen des Arbeitskreises und der Flüchtlinge sehr herzlich! Ohne die Spenden könnten wir so manches nicht umsetzen!



Danke für Ihre/Eure Mitarbeit und den Einsatz für die Flüchtlinge in Kriftel!

Es grüßen herzlich
Doris Etter, Stephan Frisch, Marion Hein, Tanja Seitz, Amelie Steinhauer (Orgateam)



Kontakt Arbeitskreis Flüchtlinge

Telefon: 06192-9333969 (Der Anrufbeantworter wird regelmäßig abgehört.)

E-Mail: info@ak-fluechtlinge-kriftel.de

Sachspenden: sachspenden@ak-fluechtlinge-kriftel.de

Frau Katrin Scheurich ist bei der Gemeinde Kriftel unsere offizielle Ansprechpartnerin in Flüchtlingsfragen, Tel.: 06192-400458, E-Mail: katrin.scheurich@kriftel.de.



Die Teams des AK Flüchtlinge

Organisationsteam: [Informationen] - [E-Mail]

Team Arbeit: [Informationen] - [E-Mail]

Team Freizeit: [Informationen] - [E-Mail]

Team Gesundheit: [Informationen] - [E-Mail]

Team Kinder und Jugendliche: [Informationen] - [E-Mail]

Team Kleiderkammer: [Informationen] - [E-Mail]

Team Recht: [Informationen] - [E-Mail]

Team Sprache: [Informationen] - [E-Mail]

Team Willkommen: [Informationen] - [E-Mail]



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Der Arbeitskreis Flüchtlinge "Willkommen in Kriftel" unterstützt Flüchtlinge und Asylsuchende in Kriftel und engagiert sich für deren Integration. Er wurde im Juni 2014 auf Initiative der Katholischen Kirchengemeinde St. Vitus, der Evangelischen Auferstehungsgemeinde und der Freien evangelischen Gemeinde Main-Taunus gemeinsam mit dem Familienzentrum und dem Ausländerbeirat gegründet.


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